Ein entscheidender Moment der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ist die Entstehung des Kubismus, untergliedert in den Analytischen und den Synthetischen Kubismus. In diesem Artikel fokussieren wir uns auf den Synthetischen Kubismus.

Einführung in den Synthetischen Kubismus

Der Synthetische Kubismus, der als eine bedeutende künstlerische Bewegung betrachtet wird, entstand als direkter Fortschritt und Nachfolger des Analytischen Kubismus und manifestierte sich in seiner Hauptsächlichkeit zwischen den Jahren 1912 und 1914. Es war eine Periode künstlerischer Revolution mit einer starken Konsolidierung der radikalen Ideen und innovativen Experimenten, die die Vorgängerphase – den Analytischen Kubismus – definierten.

Die zwei großen Meister und Pioniere des Kubismus – Pablo Picasso und Georges Braque – haben nicht nur die Bewegung initiiert, sondern sie auch während dieser prägenden Zeit entscheidend vorangetrieben. Diese beiden außergewöhnlichen Künstler spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und Festigung des Synthetischen Kubismus mit ihren einzigartigen Interpretationen und Ausdrucksformen.

Picasso, der spanische Maler und Bildhauer, prägte durch seine unglaubliche Fähigkeit, traditionelle Kunstformen zu dekonstruieren und neu zu interpretieren, in großem Maße die Essenz des Synthetischen Kubismus. Braque, der französische Maler und Bildhauer, beeinflusste die Bewegung mit seinem außerordentlichen Sinn für Struktur und Form stark. Ihre Werke präsentierten eine radikale Herausforderung und völlige Umgestaltung der traditionellen Perspektive, die die Kunst für immer veränderte.

Die Entstehung des Synthetischen Kubismus markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der modernen Kunst. Diese spezifische Periode förderte eine kühne und experimentelle Herangehensweise an das Thema Kunst und ermöglichte es, die konventionellen Grenzen der Darstellung zu durchbrechen und neue Dimensionen der visuellen Wahrnehmung zu erkunden. Sie führten die Vision einer dreidimensionalen Welt auf einer zweidimensionalen Ebene ein und ebneten den Weg für die Geburt vieler anderer modernistischer Bewegungen.

“Jede Zeit hat ihre Kunst, sie ist von ihr unzertrennlich.”

Braque

Im Synthetischen Kubismus wird das Fragmentierte und Analytische des vorhergegangenen Stils überwunden. Farbe und strukturelle Einfachheit rücken in den Vordergrund. Die Künstler begannen, Collagen zu verwenden und objektbezogene Elemente in ihre Werke einzufügen. Dies ist der Hauptunterschied zum Analytischen Kubismus.

Bedeutende Werke und Künstler

Werke des Synthetischen Kubismus

  • “Stillleben mit Stuhlrohrung” – Pablo Picasso, 1912.
  • “Das Frühstück” – Juan Gris, 1914.
  • “Die Frau am Fenster” – Marie Laurencin, 1913.

Schlüsselkünstler

  • Juan Gris: Er nutzte mehr Farben und klare Linien.
  • Georges Braque: Integrierte seine Arbeiten häufig mit Sand und Sägemehl, um Textur hinzuzufügen.
  • Pablo Picasso: Experimentierte weiterhin mit verschiedenen Stilen und Techniken.

Die transformative Macht des Synthetischen Kubismus liegt in seiner Fähigkeit, das bekannte in etwas Neues zu verwandeln. Es handelt sich hierbei um mehr als nur die Gestaltung von Formen und Strukturen. Der Synthetische Kubismus eröffnete eine neue Perspektive auf die Welt und wie wir mit ihr interagieren. Es ist ein Stil, der Materialien, Techniken und Ideen synthetisiert, und hat so die Kunstlandschaft nachhaltig geprägt.

Referenzen:

  • Braque, G. Zitat in: Barr, Alfred H. “Cubism and Abstract Art.” New York: Museum of Modern Art, 1936.
  • Cooper, Philip. “Cubism.” London: Phaidon, 1995.